Kurzbeschreibung der Inhalte

Im Jahr 2009 wurde im Europaschutzgebiet Jauerling auf einer Fläche von etwa 20 km² die Vorkommen, Reviergrößen und der Bruterfolg von Heidelerche und Neuntöter erfasst.
Mit etwa 68 Heidelerchen-Revieren und 110 Neuntöter-Revieren ist der Jauerling bundesweit bedeutsam.
Beide Arten benötigen hohe Dichten an Jagd- oder Singwarten in ihren Revieren und sind dementsprechend in Christbaumkulturen überproportional häufig vertreten. Weitere zentrale Lebensräume der beiden Arten stellen Wiesenflächen und extensive Äcker dar.
In den Jahren 2014 und 2015 wurde auf insgesamt 55 Untersuchungsflächen am Jauerling die Vegetation, die Vogelwelt, Heuschrecken, Tagfalter, Spinnen und Laufkäfer erhoben und deren Lebensraumansprüche hinsichtlich der hauptsächlichen Landnutzung (Wiesen, Äcker, Christbaumkulturen) ermittelt.
Zusammenfassend zeigte sich, dass Christbaumkulturen am Jauerling etwa 40-70 % der Gesamtartenvielfalt des offenen Kulturlands der Region beherbergen.
Rund 15-25 % aller festgestellten Tier- und Pflanzenarten des offenen Kulturlandes am Jauerling kommen ausschließlich in Christbaumkulturen vor.
Während Vögel, Spinnen und Laufkäfer in Christbaumkulturen erhöhte Artenzahlen aufweisen, stellen für Blütenpflanzen, Heuschrecken und Schmetterlinge magere und blütenreiche Wiesen deutlich bevorzugte Lebensräume dar.
Zudem treten gefährdete Arten ebenfalls deutlich bevorzugt in mageren Wiesenstandorten auf – ein Umstand der bei den Empfehlungen zum Management von Christbaumkulturen weitere Berücksichtigung gefunden hat.