Ornithologische Grundlagenerhebung im Natura 2000 und Vogelschutzgebiet Karwendel
Kurzbeschreibung der Inhalte
Ziel des Projektes war die Bereitstellung der ornithologischen Grundlagen für die Festlegung von Erhaltungszielen und die Erstellung von Management- und Bewirtschaftungsplänen für das Vogelschutzgebiet Karwendel (727 km²). Dazu wurden auf 94 je 1×1 km großen, zufällig ausgewählten Probeflächen die Vorkommen aller Vogelarten und die im Karwendel brütenden Arten des Anhangs I auf fünf zusätzlichen Probeflächen (43 km²) durch artspezifisch abgestimmte Kartierungen erfasst. Ergänzend dazu waren spezielle Nachsuchen zur Verbreitung weitere naturschutzfachlich bedeutende Vogelarten durchzuführen.
Aus den ermittelten Vogel-Nachweisen und Habitat-Parametern (ca. 300 spezifische Layer z.B. zu Biotopen, Exposition, Hangneigung, Seehöhe, Vegetation, Relief, Bodendeckung) wurde mit Hilfe eines Computermodells (MaxEnt) die Eignung des Schutzgebietes als Habitat für alle Zielvogelarten flächendeckend modelliert. Diese bilden die Grundlage für die Bewertung der Bestände und etwaige Managementmaßnahmen.
Im Rahmen der Erhebungen wurden 24.589 Beobachtungsdaten gesammelt. Auf Basis dieser Registrierungen wurden etwa 15.000 bis 16.500 Brutreviere abgegrenzt. Von den 114 registrierten Vogelarten können 12 Arten als mögliche Brutvögel, 25 Arten als wahrscheinliche Brutvögel und 59 Arten als nachgewiesene Brutvögel eingestuft werden. In Folge wurden die Brutbestände mittels Hochrechnungen ermittelt, Erhaltungsziele vorgeschlagen und der Managementbedarf dargestellt.
In Abstimmung mit dem Auftraggeber die Zielarten wurden des Natura 2000 Gebiets festgelegt: 16 regelmäßigen Brutvogelarten des Anhang I der Vogelschutzrichtlinie und weitere 33 Arten mit mehr als 2 % des nationalen Bestands im Karwendel. Ein Vorschlag für die Überarbeitung des Standarddatenbogens wurde gemacht.
In detaillierten Artkapiteln werden alle im Gebiet beobachteten Vogelarten behandelt. Dabei wird zwischen I) Zielarten, II) weiteren Brutvögeln und III) Gastvögel unterschieden: Für Zielarten wurden a) Vorkommen Bestand und Verbreitung im SPA, b) Lebensräume, c) Bewertung von Vorkommen und Bestand, d) Bestandstrend, e) Erhaltungsziele, f) Gefährdungsfaktoren, g) Managementbedarf und h) Monitoring genau beschrieben.
Biologische Kartierungen
Arten- und Naturschutz
Managementpläne für Natura 2000-Gebiete
Natura 2000
Auftraggeber
Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Umweltschutz
Ansprechperson
Jörg Oberwalder
Laufzeit
Abgeschlossen (2010 - 2014)
Ort
Tirol
Alpen, Nördliche Kalkhochalpen
Karwendel
KEYWORDS
Tiere
Alpinbereich
Nationale Schutzgebiete
Vögel