Vegetationsökologisches Monitoring von waldfreien Habitaten / Populationsmonitoring besonderer Florenelemente im Nationalpark Thayatal
Kurzbeschreibung der Inhalte
Ab 2003 wurden im Nationalpark Thayatal in einigen aufeinanderfolgenden Projekten mehrere Monitoringansätze für die waldfreien Lebensräume, sowie für ausgewählte floristische Besonderheiten entwickelt, eingerichtet und seither mehrfach wiedererhoben.
Der erste Strang umfasst ein Vegetationsmonitoring der waldfreien Habitate. Neben einer allgemeinen Beobachtung der Vegetationsentwicklung geht bei gemanagten Standorten auch um eine Maßnahmenkontrolle.
2003-2005 wurde von den BearbeiterInnen (damals noch i.A. des Instituts für Ökologie und Naturschutz) ein hierarchisches Monitoringsystem implementiert. Dieses besteht aus 53 vermarkten Dauerflächen à 4 m² (23 auf Wiesen(brachen), 30 auf Trockenstandorten), auf denen alle vorkommenden Pflanzenarten in Prozent Deckung geschätzt werden, sowie einer Vegetationskomplexkartierung der gesamten Standorte.
Eine erste Wiederholung des Gesamtprogramms fand 2010-2013 statt, eine weitere 2019-2021. In dieser wurde der Fokus etwas verändert, da eine Anpassung der 2000 formulierten Pflegepläne das Ergebnis sein sollte. Daher wurde das Vegetationskomplex-Monitoring auf allen gemanagten Trockenstandorten und Wiesenbrachen im Nationalpark, sowie ausgewählten Wiesenstandorte wiederholt. 26 ausgewählte Dauerflächen auf Trockenstandorten und Wiesenbrachen wurden wiedererhoben. Aufbauend auf die Ergebnisse wurden flächenscharfe Vorschläge für die Anpassung der Pflegepläne formuliert.
Der zweite Strang umfasst ein Populationmonitoring ausgewählter floristischer Besonderheiten, die ihren einzigen Standort in Österreich im Nationalpark Thayatal haben. Ursprünglich 2008 wurde ein ebenfalls hierarchisches Monitoringsystem für zwei Grasarten auf Trockenstandorten, das Weichhaarige Federgras Stipa dasyphylla und das Hohe Perlgras Melica altissima entwickelt. Dieses umfasst die Ebene der Gesamtpopulation, in der einzelne Teilpopulationen räumlich verortet und erfasst werden, eine Ebene der Vergesellschaftung, sowie Detailuntersuchungen mit einer Linien-Punkt-Taxierung entlang von Mikrotransekten. 2012-2013 wurde es erstmals wiederholt, 2020-2021 ein weiteres Mal. Diesmal wurde es um 3 weitere Arten erweitert: Die Wegerich-Grasnelke Armeria arenaria und die Dickwurzel-Segge Carex rhizina, sowie 2 endemische Kleinarten der Mehlbeere (Sorbus Subgenus Aria), Sorbus thayensis und Sorbus cucullifera.
Monitoring & Forschung
Arten- und Naturschutz
Biologische Kartierungen
Naturschutzplanung
Auftraggeber
Nationalpark Thayatal GmbH
Ansprechperson
Ingrid Schmitzberger
Laufzeit
Abgeschlossen (2004 - 2021)
Ort
Niederösterreich
Böhmische Masse, Randbereich des Pannonikums
Nationalpark Thayatal
KEYWORDS
Nationale Schutzgebiete
Pflanzen / Vegetation
Trockenstandorte
Wiesen